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„Was nervt, kann weg“: Wie KI unsere Arbeitswelt transformiert

„Was nervt, kann weg“: Wie KI unsere Arbeitswelt transformiert – Ein Gespräch mit Prof. Dr. Stephan A. Jansen.

Künstliche Intelligenz ist eines der prägendsten Themen unserer Zeit. Sie revolutioniert Arbeitsweisen, Branchen und unsere Wahrnehmung von Technologie. Wir hatten die Gelegenheit, mit Prof. Dr. Stephan A. Jansen, Wissenschaftler, Unternehmer und HR-Profi, über die Rolle der generativen KI in der Arbeitswelt, die Herausforderungen und Chancen zu sprechen. Lesen Sie, wie er die Entwicklungen bewertet und welche Empfehlungen er für Einsteiger:innen in die KI-Welt hat.

Die große Angst „KI nimmt uns die Jobs weg“ – Wie sehen Sie das?

„Hier lohnt sich ein datenbasierter Blick“, erklärt Prof. Jansen. „Die derzeitige generative KI besitzt eine hohe humanistische Veränderungskraft in den Arbeitsinhalten. Wir können davon ausgehen, dass der Netto-Effekt auf Arbeitsplätze positiv ist. Allerdings wird kaum jemand in fünf Jahren noch so arbeiten wie heute. Und genau das bietet eben auch positive Möglichkeiten.“

Wenn ich bis dato noch keine Berührung mit KI hatte, wie und wo beginne ich?

„Tatsächlich begegnen wir KI schon überall“, sagt Jansen. „Als Kunde, als Versicherter, als Patient in der Dermatologie oder als Social-Media-Nutzer – allerdings meist passiv. Aktiv nutzen wir KI seit November 2022 zunehmend effizienter, da User Interfaces seither bedeutend besser wurden. Mein Rat: Starten Sie dort, wo in Ihrem Alltag regelmäßige, wiederkehrende Aufgaben viel Zeit kosten. Fragt man sich: „Was nervt, und was kann weg“, findet man oft Anwendungsfälle für Automatisierungen – sei es beim Lesen, Übersetzen oder Recherchieren. Die aktuelle generative KI wird sich von einer Dialog-Maschine hin zu einer Assistent-Maschine entwickeln. Wir stehen vor einer Entwicklung von Large Language Modellen hin zu Large Action Modellen.“

Sie beschäftigen sich schon länger mit KI – was begeistert Sie am meisten und was verängstigt Sie?

„In der Forschung blicken wir nun auf 70 Jahre Künstliche Intelligenz“, betont Jansen. „Mich fasziniert insbesondere die Frage der Empathie, die Wirkung auf den Gesundheitssektor sowie die künstlerischen und kollaborativen Dimensionen der Intelligenz. Diese Aspekte „nach“ der sogenannten Künstlichen Intelligenz bewegen mich besonders. Was mich jedoch beunruhigt, ist die Angstmacherei, insbesondere von Tech-Milliardären und Unternehmern, die vor ihren eigenen Technologien warnen. Diese neue US-Oligarchie libertärer Tech-Begeisterter und Angstmacher schafft eine problematische Dynamik. Gleichzeitig sehe ich die Gefahr, dass Europa nach der verpassten Plattform-Ökonomie nun auch bei der Kognition selbst Monopolisierungen durch außer-europäische Player erleben könnte.“

„Die Arbeit. Wie wir sie mit KI neu erfinden können… und was für uns übrig bleibt.“

Am 18. Februar erscheint beim Rowohlt Verlag und brand eins books das neue Buch von Prof. Jansen: „Die Arbeit. Wie wir sie mit KI neu erfinden können… und was für uns übrig bleibt.“ Für alle, die sich intensiver mit den Auswirkungen der KI auf die Arbeitswelt, Gesellschaft und Ethik auseinandersetzen möchten.
Das Buch bietet profunde wie provokative Sichtweisen auf das Verhältnis zwischen dem Menschen und seinen neuen Maschinen – für andere Arbeit, andere Arbeitsteilungen, andere Führung und andere Bildung. Neben Studien aus der Wissenschaft bietet das Buch konkrete Handlungsempfehlungen für ein neues „Human Machine Resource Management“.

Link zum Verlag.

Save the Date: LINDLPOWER.GROUP Community Talk

Wenn Sie tiefer in das Thema Künstliche Intelligenz eintauchen möchten, haben wir eine besondere Gelegenheit für Sie: Der nächste LINDLPOWER.GROUP Community Talk findet Ende Februar statt. Gemeinsam mit Expert:innen wie Prof. Dr. Jansen beleuchten wir, wie Unternehmen KI effizient nutzen können und welche Entwicklungen die Zukunft des HR prägen werden.

Melden Sie sich bei uns – wir senden Ihnen gerne eine persönliche Einladung!