Kennen Sie Bodo Jansen, den Geschäftsführer der erfolgreichen Hotelkette Upstalboom, der den Weg vom getriebenen Manager zum „wert“-vollen Unternehmer gegangen ist? Der ein Manager war, für den nur Zahlen und Effizienzsteigerung zählten, den aber das Ergebnis einer Mitarbeiterbefragung zum Umdenken brachte: Er hat das Thema „Führung“ auf eine neue Ebene gehoben und seine Erfahrungen und Erkenntnisse in vielen Büchern niedergeschrieben.
Führung ist Dienstleistung und kein Privileg
Einer von Jansens Glaubenssätzen:
„Wenn jemand als Führungskraft etwas verändern möchte, ist er gut damit beraten, zunächst und ausschließlich bei sich selbst anzufangen.“
So sehe ich das auch!
Hinter der begehrten Führungsaufgabe versteckt sich nicht nur ein Knochenjob. Schlechtes Leadership wird heutzutage auch direkt abgestraft.
Nicht nur, aber ganz besonders von den Mitarbeiter:innen der Gen Y und Gen Z, für die Führungsverhalten der Gamechanger ist: Die Unzufriedenheit mit dem Boss oder der Chefin zählt zu den Top-Gründen für einen Jobwechsel.
Wie also das Team bei Laune halten? Wie dafür sorgen, dass sich niemand bloß wie ein Rädchen fühlt? Wie ein Team führen, in dem die einen konkrete Anweisungen brauchen und die anderen kreativen Freiraum und Selbstbestimmung? Und wie dabei trotzdem die Produktivität optimieren?
Führen ist ein Balanceakt. Aber Führungskräfte sind keine Zirkusartisten. Hilfsmittel sind also erlaubt, um das Gleichgewicht zu halten.
MbO, die Navigationshilfe
Ich persönlich halte sehr viel von Management by Objectives (MbO) – von Führen durch Ziele: Alle im Team kennen das gemeinsame Unternehmensziel, aber sie dürfen es auf unterschiedlichen Wegen erreichen. MbO ist unser GPS.
Jeder an Bord weiß, wo es langgeht, kann aber seine eigene Route wählen. Individuelle Etappenziele sind erlaubt.
Wie mit Individualität umgehen?
Diversität als Chance? Individualität als Stärke? Teamhelden als Einzelkämpfer? Ja, weil alles, was eine positive Arbeitsumgebung schafft, die Zufriedenheit, Motivation und Produktivität der Mitarbeiter:innen steigert. Im Idealfall fördert MbO eine Kultur des Vertrauens und der Eigenverantwortung. Aber: Je selbstbestimmter das Arbeitsmodell, desto mehr hängt die Team-Performance vom Führungsverhalten ab.
Klartext – Empathie – Selbstbewusstsein
Erfolg entsteht nicht im Vakuum, sondern durch gutes Teamwork und das wiederum durch transparente Kommunikation. Als Führungskräfte müssen wir unsere eigene Balance finden zwischen Kontrolle und Vertrauen, zwischen Wertschätzung, Nähe und Distanz. Dafür brauchen wir mehr Empathie, Klarheit und Selbstbewusstsein denn je.
Denn Collaborative Leadership hin oder her: Geschätzt werden Manager:innen mit Gespür, die klar ihre Meinung kommunizieren und selbstbewusst Ziele vorgeben und einfordern. Weil Menschen Vorbilder brauchen und auch bei viel Freiraum klare Rahmenbedingungen benötigen, in denen sie sich bewegen können. Eine starke Führungspersönlichkeit gibt eine Kultur vor und geht mit gutem Beispiel voran.
Was heißt das für die Praxis?
Kooperativ führen, aber gleichzeitig Entscheidungen treffen und dabei authentisch bleiben lautet das Gebot der Stunde, und das klingt einfacher, als es in der einzelnen Situation oft ist.
Wie gehen Sie mit den Herausforderungen Ihrer Führungsrolle um?
Ich freue mich sehr auf einen Austausch mit Ihnen: www.linkedin.com/in/alexandra-eperjesi/
Herzlichst
Alexandra Eperjesi-Hefner
Geschäftsführerin
Bild: feelimage/Matern